Verein
Wernberg-Köblitz liegt in der mittleren Oberpfalz, direkt an den Bundesautobahnen BAB93 und BAB6.
In der Marktgemeinde Wernberg-Köblitz gibt es knapp 100 Vereine und Verbände. Einer davon ist unser Feuerwehrverein der seit dem Jahre 1874 besteht.
In einem öffentlichen Aufruf aus dem Jahre 1874 heißt es:
"Nachdem jetzt allerorts Freiwillige Feuerwehren entstehen, welche berufen sind, Leben und Eigentum der Ortsbürger gegen Feuersgefahr zu schirmen und zu schützen, so soll auch unsere Gemeinde nicht mehr länger in der Einrichtung einer geübten Feuerwehr zurückstehen. Alle diejenigen sind sehr herzlich eingeladen, welche sich an der Bildung eines so nützlichen Vereins beteiligen wollen."
Diesem Aufruf folgten im März desselben Jahres in Wernberg Männer, die es ermöglichten, neben der bereits bestehenden, von der Obrigkeit angeordneten Pflichtfeuerwehr, eine Freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen.
In der Gründungsurkunde heißt es:
"Unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Königlichen Hoheit, des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern - Bayerischer Landes-Feuerwehr-Verband - Der Freiwilligen Feuerwehr Wernberg wird hiermit bestätigt, daß sie als Mitglied des Landes-Feuerwehr-Verbandes und als 1. März 1874 gegründet, in die Grundliste desselben eingetragen ist."
Im Jahre 1878 zählte die freiwillige Wehr bereits 47 aktive Mitglieder, aufgeteilt in 8 Steiger, 25 Spritzenmänner, 10 Ordnungsmänner, 2 Signalisten, 2 Adjutanten und 1 Kommandanten. An Ausrüstungsgegenständen befanden sich 1 Saugspritze, 1 Druckspritze, 40 Meter hanfene Druckschläuche, 2 Hakenleitern und 2 Dachleitern im Besitz der Wehr. Die Geräte waren in einem neuerbauten Gerätehaus untergebracht, das übrigens bis zum Jahre 1965 seinen Dienst tat.
In den folgenden Jahrzenten ging das Vereinsleben seinen normalen Gang im Jahresablauf. Entwickelte sich der Verein erfolgreich weiter, konnte deshalb bei so manchem Brand, das in vielen Übungsstunden erworbene Können zum Wohle der Bevölkerung unter Beweis gestellt werden. Eine ständig verbesserte Ausrüstung war Grundlage dafür.
Der Ablauf der folgenden Jahre ist als ein normaler, ohne besondere festliche Höhepunkte, zu verzeichnen. Dies bedeutete weiterhin fleißiges üben, tatkräftiges Eingreifen bei Bränden größerer und kleinerer Art und auch so manche frohe Stunde in geselliger Runde. Eine weitere wichtige Anschaffung und eine damit verbundene erhebliche Verbesserung des Feuerschutzes war die einer Tragkraftspritze vom Typ TS 8/37. Sie war bis 1963 in Betrieb und bewährte sich in vielen Einsätzen. Diese Tragkraftspritze befindet sich auch heute noch im Besitz der Freiwilligen Feuerwehr Wernberg.
Die Zeit vor und während des Zweiten Weltkrieges prägte auch notgedrungen den Feuerwehren ihren unglückseligen Stempel auf. Einige Beispiele aus diesen Jahren mögen veranschaulichen, wie die Wehren den bestehenden Verhältnissen angepasst wurden. Ein Blick in den Dienstplan aus jener Zeit zeigt, dass neben praktischen Übungen des Löschangriffs auch Fußexerzieren, Dienstgradexerzieren und politische Schulungen abgehalten werden mussten. Die Dienstgradabzeichen waren zwischenzeitlich umgeändert, es gab jetzt Wachtmeister und Führer der Feuerwehren. Da in den Wirren der Kriegsjahre die Organisation der Freiwilligen Feuerwehren nicht mehr allerorts aufrechterhalten werden konnte, wurden im damaligen Landkreis Nabburg die Wehren von Nabburg, Schwarzenfeld, Pfreimd, Kemnath und Wernberg für Überlandhilfe und besondere Einsätze ausgebildet. Mit Schreiben vom 14. August 1942 war die Wernberger Feuerwehr verpflichtet, im Fall eines Luftangriffs auf Weiden nachbarliche Löschhilfe zu leisten. Dieser Pflicht brauchte glücklicherweise niemals nachgegangen werden.
In Ehrfurcht gedenken wir derjenigen Kameraden aus unseren Reihen, die in diesen schrecklichen Jahren ihr Leben lassen mussten.
Im Zuge des Neuaufbaus nach dem Krieg wurden auch die Feuerwehren neu organisiert. Personelle Lücken, die der Krieg geschlagen hatte, mussten im Laufe der Zeit aufgefüllt werden. Ein Stück alter Feuerwehrtradition, nämlich die des Signalisten, der seit den Tagen der Gründung mit seinem Signalhorn im Brandfall nach Leibeskräften Alarm blies, fand 1947 ihr Ende, als nämlich auf dem Gebäude eine elektrische Sirene installiert wurde.
Die Anschaffung eines LKW's aus Beständen der US-Armee im Jahre 1950, mit dem fortan Mannschaft und Gerät transportiert wurden, bedeutete einen gewaltigen Fortschritt. War man doch jetzt in der Lage, besonders bei Einsätzen außerhalb des Ortsgebietes, schneller als bisher hilfreich einzugreifen.
Im Jahre 1963 wurde dieses Fahrzeug von einem Löschgruppenfahrzeug LF 8 abgelöst, welches bis 1990 im Dienste unserer Wehr stand. Im Frühjahr 1973 wurde ein modernes Tanklöschfahrzeug TLF 16 angeschafft.
Unfreiwillig musste Anfang der 2000er Jahre das Gerätehaus am Wernberger Marktplatz einem Ersatzneubau einer ortsansässigen Bank weichen. Von da an begann für unsere Wehr ein mehrere Jahre dauerndes "campieren" in Behelfsunterkünften wie z. B. für ein paar Monate in einer ungeheizten ehemaligen Baufirma und auf dem Bauhof der Marktgemeinde Wernberg-Köblitz. Einem Bürgerentscheid und Gerichtsverfahren vorangegangen wurde schlussendlich unser neues Gerätehaus im September 2005 am Standort in Unterköblitz direkt neben der Feuerwehr Oberköblitz gesegnet und seinen Bestimmungen übergeben.
Zeitgleich wurde Anfang der 2000er Jahre mit der Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeuges begonnen. Nach langen Monaten der Vorbereitung für die Ausschreibung und über einem Jahr Bauzeit konnte zeitgleich zur Segnung des Gerätehauses auch das neue Tanklöschfahrzeug in Dienst gestellt werden.
Die folgenden Jahre waren geprägt von vielen Übungs- und Einsatzstunden am neuen Standort.
Im Jahre 2015 begann man mit der Ersatzbeschaffung für die in die Jahre gekommenen Fahrzeuge RW2 und MZF. In wiederrum langwierigen Beschaffungssitzungen unter der Federführung des damaligen Kommandanten und jetzigen KBM Dieter Schweiger konnten schließlich im Juni 2017 ein neues MZF VW Crafter als Ersatz für den VW T3 Syncro und im November 2017 ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug Mercedes Benz Atego / Rosenbauer in Dienst gestellt werden. In einer Doppelfahrzeugweihe erhielten die beiden Fahrzeuge am 28. April 2018 den kirchlichen Segen gefolgt von einem schönen Festabend am Gerätehaus.
Der Feuerwehr Wernberg stehen aktuell als Vereinsvorsitzender Werner Fischer und der aktiven Seite als Kommandant Manuel Kraus vor.
Aktuell versehen in der Freiwilligen Feuerwehr Wernberg insgesamt 54 Aktive Feuerwehrmänner /-frauen ihren Dienst. Die Jugendfeuerwehr zählt momentan 7 Anwärter und 4 Anwärterinnen.